Der Trend „Workation“ – also die Kombination aus Arbeit und Urlaub – sowie die Möglichkeit, von jedem beliebigen Ort aus zu arbeiten, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dieser Trend wird durch die wachsende Zahl von Freelancern, Teilzeitkräften und Remote-Arbeitenden, sowie durch technologische Entwicklungen und die Nachfrage nach flexiblen Arbeitsverhältnissen befeuert. Und das schon seit Jahren. Jetzt erreichen wir eine wunderbare „kritische Masse“.
Workation als neues Arbeitsmodell
Workation ermöglicht es Mitarbeitenden, ihre Arbeit von verschiedenen inspirierenden Orten auszuführen. Dieses Modell war in der Vergangenheit vor allem für Remote-First-Unternehmen und Selbstständige attraktiv, da sie von überall arbeiten können, solange sie Zugang zu den notwendigen digitalen Tools und einer stabilen Internetverbindung haben. Zumindest dachte man so. Jetzt wollen aber auch „ganz normale Mitarbeitende“ flexibler Arbeiten. Workation bietet dabei die Chance, Arbeit und Freizeit zu vereinen und durch Ortswechsel neue Inspiration und Produktivität zu gewinnen.
Mit der Verbreitung von Workation wächst auch die Zahl der digitalen Nomaden noch weiter an. Diese Gruppe arbeitet ortsunabhängig und reist durch verschiedene Länder, während sie weiterhin berufliche Verpflichtungen erfüllt. Länder und Städte passen sich an diesen Trend an, indem sie spezielle „Digital Nomad Visas“ und Co-Working-Spaces anbieten, um die Infrastruktur für ortsunabhängiges Arbeiten zu verbessern. Dies fördert die globale Mobilität und eröffnet neue Möglichkeiten für Fachkräfte, die ortsunabhängig arbeiten wollen.
Work-Life-Integration statt Work-Life-Balance
Während Work-Life-Balance traditionell darauf abzielt, Arbeit und Freizeit klar voneinander zu trennen, stellt Workation ein Modell der Work-Life-Integration dar. Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen, da Mitarbeitende ihre beruflichen Aufgaben flexibel in den Tagesablauf integrieren und gleichzeitig das Leben an attraktiven Reisezielen genießen können. Dieser Trend wird vor allem von Millennials und der Generation Z vorangetrieben, die Wert auf Flexibilität und Lebensqualität legen. Aber nicht nur hier findet sich Bedarf an Inspiration durch exotische Arbeitsorte.
Um dem wachsenden Bedarf an flexiblen Arbeitsorten gerecht zu werden, entstehen immer mehr Co-Working und Co-Living Spaces in touristischen Regionen und Städten weltweit. Diese bieten ortsunabhängigen Arbeitenden eine professionelle Arbeitsumgebung, während sie gleichzeitig in einer gemeinschaftlichen und oft inspirierenden Umgebung leben und arbeiten können. Diese neuen Räume fördern nicht nur die Produktivität, sondern auch den sozialen Austausch mit Gleichgesinnten, was die Isolation bei Remote-Arbeit verringern kann.
Firmenevents und Retreats im Ausland
Unternehmen erkennen nicht nur zunehmend die Vorteile von Workations, sondern veranstalten auch vermehrt Team-Retreats oder Firmenveranstaltungen im Ausland. Diese Events dienen dazu, die Mitarbeitenden aus ihrem gewohnten Arbeitsumfeld herauszuholen, den Teamgeist zu stärken und gleichzeitig in einer entspannten Atmosphäre kreatives Arbeiten zu fördern. Diese Retreats werden oft an attraktiven Orten abgehalten und kombinieren Arbeitsphasen mit Freizeit- und Teambuilding-Aktivitäten. Sie sind ein starkes Instrument zur Bindung von Remote-Teams und zur Förderung von Innovation.
Da immer mehr Unternehmen remote-fähig werden, öffnen sich damit auch neue Möglichkeiten für die globale Talentakquise. Firmen können Talente weltweit rekrutieren, ohne sich auf den lokalen Arbeitsmarkt beschränken zu müssen. Das Arbeiten von verschiedenen Orten aus erweitert den Talentpool erheblich, was den Wettbewerb um hochqualifizierte Arbeitskräfte verschärft, aber auch den Zugang zu spezialisierten Fachkräften verbessert.
Technologische Herausforderungen und Lösungen
Um ortsunabhängiges Arbeiten zu ermöglichen, müssen Unternehmen auf robuste digitale Infrastrukturen setzen. Tools zur Zusammenarbeit, Cloud-Lösungen und Cybersicherheit gewinnen an Bedeutung, um effiziente und sichere Arbeitsprozesse von überall aus zu gewährleisten. Zudem entstehen zunehmend Technologien und Plattformen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Remote-Arbeitenden und digitalen Nomaden zugeschnitten sind, wie z. B. Tools zur Zeitzonen-Koordination oder Plattformen für temporäre Arbeitsverträge.
Das Arbeiten von unterschiedlichen Orten und Ländern aus wirft auch rechtliche und steuerliche Fragen auf. Viele Länder haben unterschiedliche Arbeitsgesetze, Besteuerungsregelungen und Visabestimmungen, die sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmende berücksichtigt werden müssen. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie die gesetzlichen Rahmenbedingungen der Länder, in denen ihre Mitarbeitenden arbeiten, einhalten, um steuerliche Risiken oder rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. Auch Fragen zu Sozialversicherungen und Krankenversicherungen gewinnen an Bedeutung.
Kulturelle Sensibilität und Anpassungsfähigkeit
Mit der zunehmenden Mobilität und der Möglichkeit, aus verschiedenen Ländern zu arbeiten, steigt auch die Bedeutung von kultureller Sensibilität. Mitarbeitende, die sich regelmäßig in verschiedenen Ländern aufhalten, müssen sich nicht nur an unterschiedliche Zeitzonen und Arbeitsgewohnheiten anpassen, sondern auch an die jeweilige Kultur. Unternehmen, die diesen Trend unterstützen, fördern kulturelle Kompetenz und bieten Schulungen an, um Mitarbeitende auf die Zusammenarbeit mit internationalen Teams vorzubereiten.
Ein weiterer Aspekt des Workation-Trends ist die Frage der Nachhaltigkeit. Viele Menschen, die viel reisen, stehen vor dem Dilemma, wie sie ihre CO₂-Bilanz reduzieren können. Unternehmen, die auf Workation setzen, versuchen zunehmend, Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen, indem sie auf umweltfreundliche Reiseoptionen setzen, lokale Communities unterstützen oder klimafreundliche Co-Working-Spaces nutzen.
Erhöhte Mitarbeiterbindung und Motivation
Workation bietet Mitarbeitenden die Möglichkeit, neue Erlebnisse zu sammeln, die eigene Kreativität zu fördern und gleichzeitig ihre beruflichen Pflichten zu erfüllen. Dies kann zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung führen. Vor allem die jüngeren Generationen schätzen die Freiheit, von unterschiedlichen Orten aus zu arbeiten, was wiederum die Motivation steigern und den Arbeitgeber attraktiver machen kann.
Einige Unternehmen bieten Workation mittlerweile als zusätzlichen Benefit an, um Talente zu gewinnen und zu binden. Mitarbeitende erhalten die Möglichkeit, einen Teil des Jahres von einem beliebigen Ort aus zu arbeiten, wobei das Unternehmen gegebenenfalls Reisekosten oder die Unterkunft übernimmt. Dieses Modell wird zunehmend als Anreiz verwendet, um Fachkräfte zu gewinnen, insbesondere in Berufen, die hohe Flexibilität und Kreativität erfordern.
Fazit
Zusammengefasst zeigt sich, dass der Trend rund um Workation und das Arbeiten von überall stark von Flexibilität, Mobilität und technologischen Entwicklungen geprägt ist. Unternehmen dürfen sich auf die neuen Bedürfnisse der Mitarbeitenden einstellen, wenn sie wettbewerbsfähig bleiben und ihre besten Talente halten wollen. Gleichzeitig eröffnen Workation und Firmenevents im Ausland neue Möglichkeiten zur Förderung von Teamgeist, Kreativität und globaler Vernetzung in einer zunehmend digitalen und dezentralen Arbeitswelt. Neue Kulturen und fremde Sprachen kennen zu lernen eröffnet Horizonte, die man im Corporate Office nur schwer finden kann. Also eine durchaus sehr positive Entwicklung in der Arbeitswelt.
P.S. Das ist nur einer der Top10-Trends. Wenn Du gerne das komplette Whitepaper haben möchtest, Beratung, Workshops oder Dir eine Inspiration Keynote zu dem Thema wünschst, dann schreib mir gerne: s.busshart@sbcdigital.de
Wohin geht es für Dich in diesem Jahr? Ich werde aus Thailand arbeiten und Flüge sind gebucht.
Sei herzlichst gegrüßt
Deine
Susanne
Future Workspace Trends
