Für viele Unternehmen scheint die derzeitige Situation vertrackt. Sollen die Mitarbeiter zurück in ihre Büros, auch wenn sie dies nicht wollen? Dürfen die, die wollen, kommen, wann sie wollen? Sollen Zeiten versetzt akzeptiert werden oder wäre es nicht viel besser, wenn alle gleichzeitig wieder im Office wären? Oder kann ich vielleicht doch Fläche, sprich Geld, sparen, wenn nicht alle gleichzeitig Arbeitsflächen benötigen? Viele Fragen, die sich zu einer viel tiefgreifenderen Frage zusammenfassen lassen: Wie sollen veränderte Menschen nach der Pandemie in die alten, nicht veränderten Räume zurück kommen? Das paßt einfach nicht mehr.

 

Anmieten oder abmieten ist hier die spannende Frage

…für Mitarbeitende

Spannend finde ich, dass gerade sehr viel ausprobiert wird. Laut einiger Studien haben knapp 20% der deutschen Unternehmen entschieden, Räume abzumieten, da sie der Meinung sind, dass nicht mehr so viele mMitarbeitende ins Office kommen. Genau die gleiche Anzahl, nämlich auch knapp 20% haben beschlossen, dass sie Räume anmieten wollen, um ihren Mitarbeitern genügend Platz zu bieten. Und die Firmen, die weder an- noch abmieten, sind im Zugzwang ihre Räume und Raumzusammensetzungen zu verändern, da die Ansprüche sich unter hybridem Arbeiten sehr stark geändert haben.

Für mich gibt es weiterhin sehr viele Ambivalenzen. Auch die den Bereich Home-Office betreffen. Viele Menschen geben an, dass sie unglaublich viel mehr Freude daran haben im Home-Office zu arbeiten, weil sie hier flexibler sind, sich ihre Pausen einteilen können, Familie und Freunde besser mit der Arbeit vereinbar sind, sich lange Fahrtstrecken sparen und, und, und. Genauso viele Menschen höre ich aber auch, die über mehr Stress klagen, die darüber klagen immer mehr psychische Probleme zu haben. 

…für Arbeitgeber

Nicht nur seitens der Arbeitnehmer finden wir die Ambivalenzen. Auch für Arbeitgeber scheint dies gegeben zu sein. Ich erlebe Arbeitgeber, die Home-Office wirklich schlimm finden, die einen Kontrollverlust erleben, weil die Mitarbeiter nicht ständig im Office sitzen. Es gibt aber genauso die, die ihre Mitarbeiter wertschätzen und überzeugt davon sind, dass sie ihre Aufgaben noch besser im Home-Office erledigen. Das klingt für mich prima.

„Spaßbremsenalarm“: Kehren wir denn alle wirklich in unser Offices zurück? Wenn auch nur teilweise? Vielleicht soll dann doch jeder etwas anderes bekommen, alles, was er benötigt. Dies trägt zumindest die Individualisierung in unserer Gesellschaft richtig Rechnung.

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Checkliste, wie du deine Leute ins Büro zurück holst:

  • Biete Atmosphäre
  • Verteile großflächig Wertschätzung
  • Her mit dem Grün fürs Büro
  • Sei offen für alle Arbeitsweisen
  • Der Wandel darf gelebt werden
  • Bestärken die Wünsche der Mitarbeitenden
  • Lebe ein positives Mindset vor
  • Schaffe funktionale und schöne Räume
  • Lasse Individualität zu

 

Spaßbremsenalarm: Vielleicht darf in Zukunft doch wieder jeder seinen eigenen Schreibtisch haben!

Selbstbestimmtes Arbeiten macht erfolgreicher

Innerhalb der Corona Zeit haben sich Mitarbeitende daran gewöhnt ihre Arbeit selbst zu gestalten und auch ihre Umgebung – vorwiegend im Büro zuhause. Selbstbestimmung und Partizipation sind nebeneinander also möglich und ganz wichtig. Die sollte meiner Meinung nach auch in die neuen alten Räume einziehen – also in die Offices der Firmen. Man kann Menschen einfach fragen, wie sie arbeiten möchten. Studien haben bewiesen, dass, sobald Menschen mitgestalten dürfen, der Erfolg von Büroflächen viel viel größer ist.

 

Äußere Räume und innere Räume

Wohlfühlfaktoren geben uns Halt. Sie stellen gleichzeitig Leitplanken dar und machen uns glücklich. Firmen, die also ein Zuhause schaffen, haben das erkannt. Sie sorgen dafür, dass Mitarbeiter bleiben, beziehungsweise neue Leute zu Ihnen kommen. In meiner täglichen Arbeit mit Unternehmen ist das Halten von guten Mitarbeitern und das Akquirieren von passenden Talenten ein zunehmend wichtiger Faktor innerhalb der Unternehmensstrategie, oft sogar der Wichtigste. Und da spielen die physischen Räume nun einmal eine spannende Rolle.

Aber auch die inneren Räume gehören dazu. Das generelle Gefühl der Zugehörigkeit ist für Menschen ganz zentral. Man spürt, wenn Kultur und Räume nicht zusammenpassen. Wenn die Räume nicht die Kultur widerspiegeln oder umgekehrt, kann “gute neue Arbeit” nicht funktionieren. Raum wird dann nur zur Repräsentanz, also zur falschen Fassade, die ganz schnell bröckeln kann.

 

Ansprüche und Flächen heute

Eine große Flexibilität ist in den letzten Jahren in Büros eingezogen. Sie müssen heute maximal umbaubar sein. Sie sollten sich schnell verändern können. Und dieser Umbau soll nicht immer viel Geld kosten, wie in vielen großen Firmen immer noch der Fall. Man kann heute dagegen von agilen Büros sprechen, die neben der Flexibilität auch noch die Proaktivität der Mitarbeitenden mit einfließen lassen. Für mich sind MultiShift und MultiFlex, sowie MultiUse wichtige Begriffe an dieser Stelle. 

Heutzutage versuchen wir auch die Räume selbst verschiedenartig zu nutzen. Warum sollte eine Küche den ganzen Tag leer stehen, außer zur Mittags- und Kaffeezeit? Warum nicht diese, meist besonders schönen und hellen Räume auch für Kundenmeetings nutzen? Ich finde, man kann auch von Experimentalspace/area sprechen -also immer wieder experimentieren und schauen, was man benötigt. Dazu müssen diese Flächen aber auch natürlich schön sein, es muss Grün geben und es kann hoffentlich auch immer mehr Outdoorarbeit möglich sein. Klar wird also, dass nicht eine gewisse leichte Dynamik ausreicht, sondern wir brauchen den nächsten Step.

 

Was heißt das für die Komposition des Büros?

Fokus und Konzentration werden wahrscheinlich weiterhin im Home-Office bleiben. Aber vielleicht auch in Zukunft wieder etwa 30% der Flächen unserer Büroräumlichkeiten einnehmen. Die restlichen circa 70% sind dann auf Kommunikations- und Kollaborationsflächen zu verteilen, die sich in Form von Meetings, Workshops, neue Methoden der Zusammenarbeit, Projektarbeit, All Hands- oder Kundenmeetings niederschlagen können. Generell kann es aber wirklich so kommen, dass die Gesamtnutzung der Fläche, wenn auch nur tageweise oder punktuell, zurückgeht, da die Mitarbeitenden andere orte zum Arbeiten bevorzugen.

Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und in jedem Unternehmen wird es anders sein. Weil in jedem Unternehmen andere Menschen arbeiten, andere Tätigkeiten ausgeführt werden und andere Erfolge zu feiern sind. Räume sollten auf jeden Fall die Unternehmenskultur widerspiegeln, so dass man diese gemeinsamen Erfolge in neuen Räumen immer auch wirklich feiern kann!

#Change #DieZukunftderArbeit #NachhaltigkeitUndBüro #BackToOffice

 

Eine gute Zeit für Dich und liebe Grüße

Deine Susanne

P. S. Wie gestaltet sich gerade Deine Zukunft im Office? Ich freue mich, wenn Du sie mit mir teilst!

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