Diversity, seit Jahren in Unternehmen, in der Presse und auch bei vielen Bekannten von mir privat immer wieder diskutiert, scheint gerade mehr Stellenwert zu bekommen. Und das ist auch gut so. Man liest wieder viele Artikel darüber, viele Veranstaltungen schießen aus dem Boden und es gibt die “Local Heroes”. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber das ist für mich alles immer relativ weit weg.

Plötzlich betroffen

Aber was passiert, wenn es dich wirklich selbst trifft? Wenn du spürst, dass du aufgrund deines Geschlechtes, deiner Hautfarbe, deines Alters oder einfach, weil du anders bist, diskriminiert wirst? Dann ist das alles plötzlich garnicht mehr weit weg.

Interessanterweise ist mir in meinem Berufsleben schon viel “Erzählenswertes” in dieser Hinsicht passiert und trotzdem hab ich mich noch nie so aufgeregt, wie vor einigen Wochen. Aber ganz von vorne: Ich bin immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und Herausforderungen und hatte in diesem Zusammenhang mit einem Headhunter aus meiner unmittelbaren Digitalbranche gezoomt. 

Nach 13 Geschäftsführungen, Geschäftsleitung, Managing Director- und Manager Partner-Rollen, ging es darum, eventuell eine neue Geschäftsführung zu übernehmen. Völlig aus dem Nichts sagt der Gesprächspartner wörtlich zu mir: Eine richtig geile Geschäftsführung bekommen Sie sowieso nicht mehr, dafür sind sie zu alt.

BÄHM! 

 

Eigene Wahrnehmung versus gesellschaftlicher Stellenwert

Das hat gesessen und beschäftigt mich tagelang. Dass man soetwas sagen kann, ist natürlich ein persönliches Thema. Dass er es wahrscheinlich nur gut gemeint hat und offen sein wollte, sicherlich auch. Das wir aber überhaupt eine solche Diskussion führen müssen in einer Gesellschaft, die dringend Fachkräfte braucht, die dringend den Dialog zwischen Jung und Alt benötigt und wo auch Erfahrung Schnelligkeit bedeuten kann, ist einfach unterirdisch.

Nun bin ich schon immer im Digitalbereich unterwegs, und auch am Anfang meiner Karriere gab es schon schlimme Diskriminierungen, wo mir damals zum Beispiel wörtlich gesagt wurde, dass „Mutter zu werden unpassend für eine Geschäftsführerin ist und man dies nicht tolerieren wird.“ Heute gibt es dafür ein Antidiskriminierungsgesetz. Wenn sich dann jemand traut und es sich leisten kann, dies in Anspruch zu nehmen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Stories dieser Couleur gab es immer mal wieder in meiner Karriere. Damit konnte ich aber irgendwie gut umgehen. Wenn man weiß, was man kann, fällt einem das relativ leicht, wie ich finde. Diesmal, trotz meiner vielen Erfahrung und der Tatsache, dass ich nicht gerade auf den Mund gefallen bin, ging es mir ganz anders.

Nun sind mir einige Erlebnisse über die Wege den Weg gelaufen, die darauf hindeuten, dass es nicht wirklich besser wird mit der Diversität, sondern im Gegenteil, vielleicht sogar immer härtere Fronten gibt. Darum schreibe ich vermutlich auch diesen Artikel. Meine Meinung: Wenn jeder von uns im Kleinen etwas tut, können wir sicherlich etwas bewegen.

Die Diversity-Diskussion gehört auf die Bühne

Es gibt keine Zufälle im Leben, und so wurde ich wenige Tage nach dem besagten Headhunter-Gespräch von Isabelle Hoyer gefragt, ob ich für PANDA I The Women Leadership Network auf einem Panel  der Deutschen Bahn, im wundervollen SilberTower sitzen könnte, wo es um Altersdiversität geht. 

Das habe ich super gerne gemacht und war begeistert, wie viel Interesse auch von jüngeren Leuten zu diesem Thema da war. Und wie die Bahn schon jetzt ihre Rekruter zu Altersdiversität schult, um auch hier mit vorne zu sein. 

Schockiert kann man aber wirklich sein, wenn man den Stories der Damen auf dem Panel und auch den sehr emotionalen Stories der diversen Teilnehmer im Publikum zugehört hat. Unglaublich, wie schwer es Menschen gemacht wird, einfach nur ihre Aufgabe zu erledigen. Geschweige denn die Motivation aufzubringen, sich positiv nach vorne zu entwickeln.

 

Diversity im Rahmen der NewWork Evolution

Einen Tag später durfte ich auf der New Work Evolution, einer relativ neuen Messe in Karlsruhe, zu der mich die liebe Nadine Quosdorf eingeladen hat, Tijen Onaran zuhören. Bisher hatte ich sie eigentlich nie so richtig auf dem Schirm. Mich hat immer geärgert, dass sie mich nicht als Kontakt bei linkedInannimmt. Schwamm drüber aber man muss neidlos gestehen, dass ihre Speech wirklich Mut gemacht hat sich gegen Diskriminierung durchzusetzen. Mut alleine reicht aber nicht. Man muss auch wirklich etwas tun. Also gerne noch einmal hier der Aufruf: Selbst wenn es nur was ganz Kleines ist, was Du gegen Diskriminierung tun kannst – do it!

Und noch ein Impuls: Hier bin ich konkret über Diversität gestolpert: Gerade gab es einen Podcast meines lieben Freundes David Hillmer mit Irene Kalubi, die ein Buch auch über Altersdiversität geschrieben hat. Ich finde wirklich, das Alter nur eine Zahl ist. In einer Zeit, wo wir immer individueller und älter werden, ist doch auch die Wahrnehmung des Alters so verschieden.

Fazit: An allen Ecken und Enden scheint also jetzt etwas zu passieren. Hoffentlich hilft es! Ich möchte wirklich nicht weiter darüber diskutieren, wie die Alten den Jungen den schwarzen Peter zuschieben und umgekehrt. Das kann nicht sein. Wir haben so viel Potenzial, welches wir gemeinsam heben können. Ich liebe es, mit “anderen” Menschen zu arbeiten und würde mir so wünschen, wenn ich ganz viele damit anstecken kann.

#Diversity #Altersdiversität #PI

Eine gute Zeit für Dich und liebe Grüße

Deine Susanne

geschrieben mit Hilfe von pure PI (Personal Intelligence)

 

*** Kennst Du schon mein neuestes Angebot? Die Kurzwahltaste für Führungskräfte und Geschäftsführende?
https://sbcdigital.de/kurzwahl ***