Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer mehr hin zur Individualität. Personalisierung ist an vielen Stellen unseres Lebens zu erkennen. So zum Beispiel die individuellen Vorschlägen, die Amazon uns zum Bestellen macht, die Singlehaushalte mit steigender Tendenz in den Städten oder einfach nur, dass jeder seine eigenen Vorlieben hat und anders behandelt werden möchte als andere. Zu jedem Trend gibt es auch einen Gegentrend, aber ich möchte an dieser Stelle auf diese persönliche (“neudeutsch”) Experience eingehen.
Die Person im Mittelpunkt
In der Vergangenheit haben wir es immer dem Kunden recht machen wollen, mittlerweile hat sich der Fokus sehr stark auf den Mitarbeitenden verschoben. Und dabei sind wir nicht nur generell dabei, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, sondern gehen wirklich einen Schritt weiter und stellen jetzt die Person selbst in den Mittelpunkt. Von “people centric” zu “person centric”.
Ich vergleiche den Trend, den wir im Büro wahrnehmen, mit dem, was wir in der Vergangenheit schon im Einzelhandel gesehen haben. Einkaufen musste zum Erlebnis werden, um die Menschen wieder in die Läden zu locken. Genauso kann Arbeiten jetzt zur Experience werden, um Mitarbeitende wieder ins Büro zu bekommen. Das wollen wir schließlich erreichen, da sonst Knowhow-Transfer Und Innovationsgeschwindigkeit leiden würden. So kommen wir sozusagen auch in den Offices oder in der Arbeitswelt in das nächste Level der Personalisierung. Also spezielle und zugeschnittene Erlebnisse für den Einzelnen, neben der Experience, die wir für alle bieten sollten.
Purpose, Vison und Werte im Einklang
Es gibt ein Himmelsphänomen, bei der Sonne, Erde und Mond auf einer Ebene, auf einer Linie stehen. Ich finde, mittlerweile sollten der Purpose, die Vision und die Werte auf einer Linie stehen oder auf einer Ebene liegen, damit ein Unternehmen mit all seinen Mitarbeitenden auch funktionieren kann. Nur so wird echtes und von Herzen kommendes Commitment möglich sein. Und vor allem eine High Performance-Kultur, wie man so schön sagt, eine Basis finden. Und die wollen wir. Wir wollen nicht nur glückliche Mitarbeitende, sondern auch erfolgreiche und zukunftssichere Unternehmen.
Ja, aber kann überhaupt noch mehr Personalisierung im Arbeitsumfeld stattfinden? Für mich bedeutet dies vor allem, dass es viele Gespräche und viel Kommunikation geben muss. Schließlich ist Kommunikation des Kernstück jedes Changeprozesses. Und dann muss es auch Wahlmöglichkeiten geben. Fragt man zehn Leute, bekommt man elf Meinungen, was man Mitarbeitern zur Verfügung stellen sollte, um sie glücklicher zu machen. Eine Vielfalt von Wahlmöglichkeiten muss es also geben, so dass Mitarbeitende sozusagen ihre eigene Realität am Arbeitsplatz kreieren können. Aber wo setzt man die Grenzen?
Auf alle Touchpoints eingehen
Diese Betrachtung darf nicht nur an einer Stelle im Unternehmen stattfinden. In der Customer Experience versuchen wir seit Jahren alle sogenannten Berührungspunkte mit dem Unternehmen zu perfektionieren. Und dies muss dringend auch für Mitarbeitende stattfinden. So geht es um Onboarding, Weiterentwicklung und sicherlich irgendwann auch um den Exit der Person aus dem Unternehmen.
Aber was heißt denn Personalisierung überhaupt? Und welche Facetten sind ausschlaggebend?
Hier möchte ich drei Punkte nach vorne stellen. Flexibilität ist seit vielen Jahren ein Schlagwort, was in unserer Branche in jedem zweiten Satz genannt wird. Die Flexibilität wünschen sich mittlerweile alle Mitarbeitenden. Sie wollen entscheiden, wo und wann sie arbeiten. Nicht mehr alleine WAS sie wirklich wirklich wollen, wie Professor Bergmann es zu sagen pflegte. An dieser Stelle sind neue Ideen gefragt, Innovationen, auf die wir schon so lange warten. Neue, veränderte Möglichkeiten für veränderte Menschen.
Lebenslanges Lernen
Lernen hört nie auf. Das zumindest ist meine Philosophie und ich liebe es, neue Kurse zu belegen und spannende Dinge zu lernen. Auch an dieser Ecke ergeben sich neue Herausforderungen für Unternehmen – aber vor allem neue Möglichkeiten. Super wichtig ist auch in diesem Bereich eine gewisse Personalisierung, nämlich in Lernprogrammen. Wie so oft von mir bereits beschrieben, ist Knowhow-Transfer eine der wichtigsten Kernthemen für jedes Unternehmen. Leider ist dieses essentielle Feld aber nicht optimal rein digital nutzbar. Genauso sieht es im Bereich der Innovationen aus. Beide Themen müssen stattfinden, um ein Unternehmen langfristig erfolgreich zu machen. Die gute Nachricht: Auch hier gilt es, sehr individuelle Lösungen zu finden, die der Karriere eines jeden Einzelnen Rechnung tragen. Und das ist möglich.
Und wie sollen sich jetzt die Mitarbeitenden ihre eigene Realität kreieren? Es muss personalisiert möglich sein, Benefits oder individuelle Leistungen an persönliche Anforderungen anzupassen. Und meiner Meinung nach müssen diese Leistungen auch ständig veränderbar sein, da sich auch die Lebenssituation der Mitarbeitenden durchaus ändern können. So benötigt ein junger Mensch, der gerade in eine Stadt zum neuen Arbeitsplatz gezogen ist ganz andere Dinge als eine kleine Familie oder gar jemand, der sich um seine Eltern kümmern muss. Jeder soll also finden, was zu ihm und seiner derzeitigen Lebensphase passt. Möglichst technisch sinnvoll und intuitiv, z.B. über ein Portal, in dem sie oder er wählen und ständig ändern kann.
Das klingt jetzt sehr techniklastig und wird auf keinen Fall komplett reichen. Wie bereits beschrieben, bin ich der Meinung, dass man ständig sprechen muss, dass es ständig weiteren Support geben sollte. Eine On Demand- Lösung, die viele Möglichkeiten bietet und intuitiv nutzbar ist, würde mir sehr gefallen.
#EmployerExperience #LebenslangesLernen #Individualisierung
Eine gute Zeit für Dich und liebe Grüße
Deine Susanne
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