Lebenslanges Lernen nehme ich sehr ernst. So habe ich mir als neueste persönliche Weiterentwicklung einen OKR-Workshop gebucht. Und das passt auch ganz gut zu meinem Thema Räume nach innen und außen. Du fragst dich jetzt warum das so ist? Na ganz klar: Mitarbeiter sollen angeblich unter dieser Methode zufriedener arbeiten und das ist ja für die inneren Räume, also das Mindset, immer absolut ausschlaggebend. Außerdem ist der OKR Master oder OKR Champion ein Change Agent. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Raumprozess heute auch ein Changeprozess ist. Was sonst?
Was ist OKR?
Nun aber zu OKR, Objectives and Key Results heißt die Management-Methode, die Google erfolgreich gemacht hat. Angeblich hilft sie zu fokussieren und macht Mitarbeiter glücklicher. Das wollte ich genau wissen und habe mir einen Workshop bei HelloAgile gebucht. Nachdem ich den Zertifikatskurs zum Scrum Master so mega fand, musste ich die Jungs einfach wieder buchen! Wunderbarer Nebeneffeffekt des Workshops war die Location, nämlich der funktionale und schicke Showroom von vitra in Frankfurt.
Was muss man zur OKR wissen? Zunächst einmal ist es interessant, dass die Methode nicht ganz neu ist. Sie wurde in den siebziger Jahren bei Intel erfunden und ist 1999 zu Google gekommen. Und Google hat letztendlich OKR erfolgreich gemacht.
Die Idee hinter der Methode ist, dass man sich für jedes Quartal Ziele vornimmt. Dies sowohl auf Unternehmensebene, auf Abteilungsebene und auf Mitarbeiterebene. Das gefällt mir super gut. Man nimmt sich für dieses eine Quartal jeweils fünf Ziele vor, mit maximal vier Kernergebnissen. Das klingt erst einmal sehr übersichtlich, oder?
Das Geheimnis von OKR
Wie funktioniert OKR nun ganz genau? Als erstes steht hoffentlich immer die Unternehmensvision fest, die besprochen, definiert und festgelegt wurde. Daraus ergeben sich bekanntermaßen Mission und Strategien. Aus diesen werden dann die OKRs abgeleitet. Das gilt als Schritt zwei. Das bedeutet, dass jeder und wirklich jeder, vom Mitarbeiter über das Team hin zum Unternehmen Ziele sucht, die zum Unternehmenserfolg beitragen. Dem übergeordneten Unternehmensziel also Rechnung tragen. Und drittens werden dann die Key Results bestimmt. Das heißt. man stellt sich die Frage, wie die Ziele erreicht werden sollen. Klingt doch eigentlich ganz einfach und die KPIs des Unternehmens bilden den Rahmen dafür.
Vorteile von OKR
Aber definiert man nicht immer Ziele und versuchte diese dann umzusetzen? Was sind also dann die Vorteile von Objectives and Key Results? Mir gefällt’s super gut, dass OKR sehr agil funktioniert. Ich finde es absolut zeitgemäß, dass man nicht mehr für Jahre in die Zukunft plant, sondern sich einen Horizont von drei Monaten nimmt. Im agilen Umfeld ist es ja immer so, dass man mit Iterationen arbeitet und genau das passiert hier. Das finde ich mega zeitgemäß. Auch, dass man jeweils nach drei Monaten wieder neu kalibrieren kann. Weiterer wichtiger Vorteil ist der Fokus auf das Ergebnis. Und wirklich nur auf das Ergebnis. Was die Unternehmenslenker freuen wird ist die Tatsache, dass alles absolut messbar ist und wirklich in Zahlen ausgedrückt wird. Für mich ist ein ganz besonderer Vorteile die Transparenz. Jeder weiß zu jeder Zeit, was der andere tut. Manche Mitarbeiter heften sich ihre OKRs sogar an die Tür. Damit jeder weiß, woran man arbeitet und vielleicht auch, wofür man keine Zeit hat. Für mich ist es total Zeitgeist in Zeiten von WOL, wo man versucht transparent zu machen was man tut.
OKRs schaffen Silos ab
Ambitioniert ist die Sache trotzdem. Man versucht sich hohe Ziele zu setzen, was aber gleichzeitig dazu führt dass die Mitarbeiter dennoch entlastet sind. Wie geht das? Ganz einfach, indem man Verantwortung übergibt und alle einbindet. So spart man Wege und Doppelarbeit. Und was das Allerbeste ist: Die bessere Kommunikation. Für mich besteht jeder Changeprozess zu 60 % aus Kommunikation insofern ist es umso wichtiger, diese zu forcieren. I like.
Es gibt aber auch ein paar Sachen die ich nicht so gut finde. Ich finde zum Beispiel, dass man sich mit 70 % Zielerreichung zufrieden gibt nicht toll. Das wird auf die andere, deutsche Kultur geschoben. Warum stehen wir aber nicht dazu. Müssen wir wirklich alles genau so machen wir das Silicon Valley uns das vorbetet? Perfektionismus wird schon übertrieben und ich stehe echt auf „Raketenziele“ aber ich finde immer, dass es passen muss. Besonders in einer immer individueller werdenden Welt.
Fazit
Was ich aber richtig gut finde ist, dass alle zu OKR miteinander reden. Über alle Hierarchieebenen hinweg. Dies löst klassische Strukturen hoffentlich irgendwann auf. Und ich finde auch super, dass die 90 Tage ein perfekter Zeitraum sind. Für mich sind weiter in die Zukunft zielende Planungen von Budgets und Zielen wirklich nicht mehr zeitgemäß. Richtig klasse ist, dass jeder zu jederzeit Transparenz hat und einsehen kann, wie weit wer schon ist. Softwaregesteuert gefällt mir das natürlich innerhalb der digitalen Transformation besonders gut.
Richtig schwer ist es übrigens, OKRs dann selbst zu schreiben und ein gemeinsames Verständnis zu erreichen. Aber das es einfach wäre hat auch niemand gesagt.
Hier findet Ihr mehr zu dem Kurs von HelloAgile: https://www.helloagile.de/workshops
Und hier noch die schöne Location von vitra: https://www.vitra.com/de-de/find-vitra/details/2841129
Mich würde es natürlich freuen, wenn Ihr mir Eure Meinungen, Erfahrungen schreibt – super gerne auch zu OKR und Räume unter: s.busshart@sbcdigital.de und wenn Ihr ganz vielen Leuten den Link schickt! Happy OKR!