New Work wird nun schon eine Weile diskutiert und man könnte sich überlegen, was dies mit den Menschen im Business angestellt hat. 

Die Digitale Transformation hat es möglich gemacht, dass sich viele Firmen in einen Kulturwandel gestürzt haben. Mich interessiert vor allem, was das konkret für Räume heißt.

 

Räume nach außen

Ganz oft geht es um Räume nach außen. Damit meine ich die physischen Räume. Für die, die mich schon länger kennen, ist es klar, dass ich dieses Lieblingsthema nicht auslassen kann. Die physischen Räume haben sehr viel mit Emotionen zu tun. Hier geht es darum, Wege zu finden, wie Menschen sich in Firmen wohlfühlen. Erst wenn der Mensch sich wohlfühlt, wird er effizient für ein Unternehmen arbeiten. 

Man sollte sich also die äußeren Räume genauer anschauen. Immer mehr Studien kommen auf den Markt, die beschreiben, dass Menschen sich ein Wohnzimmer-Gefühl am Arbeitsplatz wünschen. Hier verschwimmen ganz oft die Grenzen zwischen wohnen und arbeiten. Das finden viele Mitarbeiter klasse, aber es gibt natürlich auch Gegner. Klar ist aber, dass es hier nicht nur darum geht, teure und schicke Möbel zu kaufen und zur Verfügung zu stellen. Das wirkliche Wohlfühlen wird meiner Meinung nach erst erreicht, indem ein gewisser künstlerischer oder designmäßiger Ansatz gewählt wird und mithilfe von kleinen Dingen die Arbeitswelt der Menschen schöner wird. Dies können Wanduhren oder Kalender an der Wand sein, dazu können Obstschalen oder Dekoobjekte addiert werden. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Bei allem Wohlfühlen im Raum, bin ich weiterhin ein großer Fan von MultiSpace. Das ist im Übrigen auch kein Widerspruch. Jeder sollte den Raum finden, den er zum Arbeiten benötigt. Hierbei sind Technik und Akustik als wichtige Basis zu sehen. Um sich wohl zu fühlen ist es heute aber auch wichtig, dass Räume entsprechend zu neuen Arbeitsweisen angeboten werden. Agilität ist in vielen Firmen kein Fremdwort mehr und dazu gibt es einen großen Bedarf an passenden Räumen. 

Wir sprechen dabei von flexiblen und jederzeit umbaubaren Räumen, die neue Methoden, wie Design Thinking, Scrum, Lego Serious Play und anderen Methoden und Frameworks Rechnung tragen. Das bedeutet ganz klar, dass es Wandelbarkeit innerhalb der Räume geben muss. Dazu sehen wir am Markt immer mehr Möbel auf Rollen, Möbel die beschreibbar, bepinbar, magnetisch und flexibel sind. Das Angebot ist noch nicht wirklich ausreichend, aber immerhin tut sich etwas. Der Bedarf, Dinge aufzuschreiben und fest zu halten, geht weit über einfache post-its hinaus. 

Wie schafft man aber nun die Flexibilität innerhalb der Büroflächen und nicht nur innerhalb der Räume. Ich bin ein großer Fan von Modulen, da es auch innerhalb der Raumkonzepte immer wichtiger wird, flexibel zu sein. Schließlich haben sich Firmen noch nie so schnell verändert wie jetzt. Dem sollten die Raumkonzepte Rechnung tragen. So ist es nötig, auch einmal Workbenches gegen Kommunikationszonen zu tauschen. Das Ziel dabei: Austauschbarkeit sicherstellen. Das wirkt sich natürlich auch auf die Emotionen und das Wohlfühlen im Office aus. Die Atmosphäre wird positiv, optimistisch und nach vorne – bezaubernd!

 

Innerer Räume

Wenn wir über Wohlfühlen in physischen Räumen sprechen, dann sind wir schon hart an der Grenze zu inneren Räumen. 

Hier geht es natürlich noch stärker um Gefühl. In der Business-Welt wird immer sehr sachlich, fachlich und in vielen Bereichen, Dank der digitalen Transformation, auch sehr technisch diskutiert. Körperliches, Psychisches oder gar Sinnliches ist oft außen vor. Dabei wissen wir doch alle, dass in den Zeiten des Wandels, Kommunikation so wichtig ist. Warum wird nicht auch über Gefühle gesprochen? Warum ist immer noch der Homo Ökonomicus in aller Munde, aber niemand spricht darüber, dass Bauchgefühl, dass Intuition, gepaart mit Erfahrung, wirklich die bessere Alternative sein kann. Die sagen zumindest moderne Hirnforscher. 

Es hat sich aber immerhin schon ein bißchen was verändert im Bereich der inneren Räume. Wenn wir uns dazu beispielhaft die Kommunikation in Business anschauen: Immer mehr Menschen scheinen sich zu duzen und das Sietzen geht zurück. Auch sinkt die Zahl der Schlipsträger, aber fühlen wir uns damit wirklich besser? 

Soviel zu den positiven Gefühlen. Aber auch negative Gefühle treten im Zeichen des Wandels immer stärker auf. Viele Menschen haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Denken wir an künstliche Intelligenz, die Weiterentwicklung der Robotics oder der Technologie – da wird manchen Menschen schon mulmig zumute.

Der Mensch im Mittelpunkt scheint wichtig zu sein aber die Gefühle, die damit verbunden sind, sind sehr ambivalent.

An dieser Stelle ist dann doch vielleicht New Work in der reinsten Form gefragt. Wenn man das tut, was man wirklich wirklich will, wie Professor  Bergmann dies in der Definition von New Work verankert hat, schafft man eine emotionale Basis, die es ermöglicht, nach vorne zu schauen. Dabei ist es immens wichtig, das halbvolle Glas zu sehen und damit positiv in die Zukunft zu schauen. Hier unterstützt die Digitale Transformation und stellt den Menschen in der Phase des Kulturwandels in den Mittelpunkt. Also mehr Mut Gefühl zu zeigen!

 

P.S. Vielen Dank an Microsoft in Düsseldorf, dass ich bei Euch so schöne Fotos machen durfte!

P.P.S.  Einen Vortrag im Rahmen der Paperworld: “Smart Office Solutions” gab es zu diesem Thema in Frankfurt und ein entsprechender Artikel ist in “das Büro” und auf www.office-roxx.de erschienen.

P.P.P.S. Schreib mir, wenn Dir der Beitrag gefällt, gerne auch Deine Kritik, teile gerne, erzähle es weiter, halte die Diskussion in Gange! Jeder kleine Schritt in eine bessere Arbeitswelt zählt.

s.busshart@sbcdigital.de