Warum weniger Bürofläche nicht Verlust, sondern Fortschritt bedeutet.
Der Wandel bleibt – ob wir wollen oder nicht
Man kann sich noch so sehr dagegenstemmen – die Arbeitswelt verändert sich. Hybride Modelle, Homeoffice, Remote-Arbeit sind längst Realität. Gleichzeitig steigen Mieten, Nachhaltigkeit wird vom Buzzword zum Businessziel und Mitarbeitende erwarten mehr Flexibilität und Sinn. In dieser Gemengelage reduzieren viele Unternehmen ihre Büroflächen – aus ökonomischen, ökologischen oder kulturellen Gründen.
Ich empfinde mich selbst oft als eine Art Trendscout, denn mit meinen jährlich erscheinenden Future Work Trends und unserer täglichen Arbeit bei Schumm & Rösch begleiten wir Unternehmen aktiv auf dem Weg zu und durch ihre neuen Arbeitswelten. Dabei sehe ich viele Tendenzen – aber auch viele Ängste.
Meine These lautet: Weniger Fläche ist kein Rückschritt. Im Gegenteil: Sie bietet die Chance für mehr Qualität, Identität und Agilität.
Frag immer zuerst: Warum?
Ob mit externer Beratung oder gesundem Menschenverstand – vor jeder Veränderung sollte die Frage stehen: Warum tun wir das?
Büroflächen werden nicht leichtfertig reduziert. Oft stehen wirtschaftliche Zwänge dahinter: steigende Mietkosten, Leerstand, energetische Optimierungsziele. Aber auch kulturelle Motive spielen eine Rolle – der Wunsch, Mitarbeitenden hybride Modelle anzubieten oder ihre veränderten Bedürfnisse ernst zu nehmen.
Und natürlich: Nachhaltigkeit.
Ressourcen zu schonen ist längst keine Privatangelegenheit mehr, sondern Teil unternehmerischer Verantwortung. Vom Bodenbelag bis zum Bürostuhl – alles kann nachhaltiger gedacht werden.
Schließlich sind da auch strategische Gründe: Mehr Qualität statt Quantität, ein flexibleres Flächenmodell, das sich mit dem Unternehmen entwickelt.
„The German Angst“
Gerade in Deutschland begegnen wir Veränderungen oft mit Sorge. Wird weniger Bürofläche bedeuten, dass wir unsere Kultur verlieren? Dieses „Wir-Gefühl“, das wir so mühsam aufgebaut haben?
Ja, Kulturverlust ist ein Thema. Aber: Kultur entsteht nicht durch Quadratmeter, sondern durch die Qualität von Begegnung.
Beziehungsmanagement und bewusste, gestaltete Begegnungsräume sind entscheidender als die reine Fläche – zumindest für mich.
Vom Raum zum System
Menschen wollen heute mehr als nur einen Arbeitsplatz – sie wollen Erlebnisse, Identifikation, Kontext. Der Trend zur Employer Experience führt sein einigen Jahren zu neuen Anforderungen an das Büro.
Wir denken in Zonen: Konzentration, Kollaboration, Kommunikation, die aber auch in Regeneration münden dürfen. Dir Akkus müssen heute am Arbeitsplatz nicht mehr „leergemacht“ werden.
Smarte Flächennutzung heißt: Desksharing, modulare Möbel, multifunktionale Räume. Technische Infrastruktur ist kein Nice-to-have, sondern Grundvoraussetzung – sonst bleibt zum Beispiel die GenZ lieber zu Hause. Und ich auch.
Erfolgsfaktor Change: Raum ohne Kulturwandel? Funktioniert nicht.
Jede räumliche Veränderung ist auch ein Transformationsprozess – und dieser besteht zu 60 % aus Kommunikation. Führungskräfte müssen vorbereitet, Mitarbeitende einbezogen werden. Der wichtigste Hebel: Mindset-Arbeit.
Bei Schumm & Rösch begleiten wir genau diesen Wandel – von innen nach außen und von außen nach innen. Denn ein neues Büro allein verändert viel zu wenig. Aber ein gut erzählter, aktiv gestalteter Change schafft Identifikation und neue Kulturmomente.
Mein Ansatz: Alles aus einer Hand, nichts aus der Konserve
Ich bin überzeugt: Transformation gelingt nur ganzheitlich.
Wer fünf verschiedene Dienstleister koordiniert, produziert Flickwerk – wer alles „aus einer Gussform“ umsetzt, schafft echte Wirkung.
Deshalb gehört für mich schon lange und jetzt für uns bei Schumm & Rösch alles zusammen: Unternehmensberatung, Innenarchitektur, Ausbau, Möbel und langfristige Begleitung.
Nur so entsteht ein durchdachter, strategisch sinnvoller und nachhaltiger Prozess, der nicht nur Räume, sondern auch Menschen bewegt. Und dieser hört auch nicht auf, wenn der Umzug vorbei ist.
Fazit: Weniger Raum. Mehr Wirkung. Mehr Zukunft.
Der Rückgang von Büroflächen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern Ausdruck eines tiefgreifenden kulturellen und wirtschaftlichen Wandels. Unternehmen, die ihre Flächen intelligent reduzieren, schaffen Raum für Qualität statt Quantität: für bessere Zusammenarbeit, mehr Flexibilität und echte Identifikation mit dem Arbeitsort.
Wichtig ist dabei nicht nur die richtige Fläche, sondern das richtige Denken. Wer Fläche einfach nur streicht, verliert. Wer Fläche strategisch gestaltet, gewinnt – an Produktivität, Attraktivität und Zukunftsfähigkeit.
Die erfolgreichsten Unternehmen sind nicht die mit den meisten Quadratmetern – sondern die mit dem mutigsten Mindset. Jetzt ist die Zeit, sich von starren Bürokonzepten zu verabschieden und neue Räume für Neues Arbeiten zu schaffen. Und dabei gilt: Weniger kann sehr viel mehr sein.
Ich freue mich auf Dein Feedback, Dein Teilen, Deine Fragen….
Herzlichst
Susanne
s.busshart@sbcdigital.de
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