Unternehmenskultur ist das Herzstück jedes Unternehmens. Jeder Culture Change, jede Veränderung der Kultur, jedes New Work- Projekt erfordert es, auf allen möglichen Ebenen anzusetzen. Damit meine ich: Beim Individuum, im Team und auch im gesamten Unternehmen. Kleine Veränderungen machen oft den riesigen Unterschied und sind eigentlich so einfach zu starten. Los geht’s!
Die kleinen Dinge im Leben machen den Unterschied
…und das ist in der Unternehmenskultur nicht anders – wie im wirklichen Leben.
Die Welt verändert sich sehr schnell, aber ich habe das Gefühl, dass sich Eines sehr langsam ändert: Der Wandel, der notwendig ist, um in Unternehmen “Gutes Neues Arbeiten” zu etablieren. Daher möchte ich heute wieder einmal einen Trend vorstellen, der vielleicht helfen könnte. Ich nenne ihn “Achtzig Prozent”.
Es ist nämlich garnicht nötig und auch nicht mehr zeitgemäß, alles immer zu 100% und perfekt machen zu müssen. Heute ist es doch eher hipp, erst einen Prototyp zu bauen, eine Beta-Version heraus zu bringen. Viele Firmen haben dieses Beta schon zum Programm gemacht, wenn es um Produkte geht, aber dazu später mehr.
Das Thema ‘Always Beta’ ist zwar nicht mehr brandneu aber noch brandaktuell. Leider wird es in den meisten Unternehmen nicht umgesetzt oder nicht richtig umgesetzt. Es ist aber integraler Bestandteil des kulturellen Wandels. Man sagt immer, für uns Deutsche ist es schwierig, sich vom Perfektionismus zu verabschieden. Wir wollen alles gut und richtig und pünktlich machen. Aber passt es noch in unsere Zeit? Wo wir nicht mehr von Projekten, sondern von Prozessen sprechen? Wo wir nicht mehr nach Wasserfall, sondern agil arbeiten? Wo wir in iterativen Schritten denken, in kleinen Sprints und nicht mehr den Riesenberg vor uns sehen?
Zugegeben, ich glaube, dass wir weiterhin eine Vision haben müssen und das „big pictures“ vor Augen haben sollten. Aber wie wir das Ziel erreichen ist eine andere Sache. Und vielleicht ändert sich auf dem Weg sogar das Ziel. Flexibilität und Wandlungsbereitschaft scheinen mit einen wirklich großen Stellenwert in der heutigen Gesellschaft zu haben – privat, wie auch geschäftlich.
Alter Wein in neuen Schläuchen?
Schon früher hat man die 80:20-Regel gelernt. Es muss nicht immer die 100% sein. Aber leben wir danach? Es gibt schon einige Zeichen, dass wir in die richtige Richtung gehen. Heute werden Produkte nicht mehr auf den Markt gebracht, wenn sie perfekt sind, sondern es gibt viele Produkte, die in einer Beta-Version in den Markt gehen.
Deutsche Unternehmen haben den Ruf, viel zu lange mit dem Markteintritt zu warten, damit die Produkte nahezu perfekt sind. Amerikanische Start-ups und auch amerikanische Großkonzerne machen dies ganz anders. Produkte werden hier absichtlich in einer Beta-Version herausgebracht und dann perfektioniert, wenn die Kunden sie ausprobiert haben. Eigentlich viel schlauer, findet Ihr nicht? Die Kommunikation dazu mit den Kunden fördert dann zusätzlich noch die Kundenbindung! Ist doch perfekt.
Der Mensch steht bei dieser Vorgehensweise viel mehr im Mittelpunkt als früher. Das sorgt dafür, dass es auch eine größere Toleranz für Fehler gibt – auf Kunden- wie auf Mitarbeiterseite.
Fehlerkultur als Teilmenge der Unternehmenskultur
Vom ‘Fehlermachen’ sollte man noch einmal gesondert sprechen. Fehler machen ist gut und Fehler machen ist wichtig, wenn man daraus lernt. Es geht nicht darum, absichtlich Fehler zu machen oder Sicherheitsrisiken einzugehen. Es geht auch nicht darum, die tollste Story bei den Fuck up-Nights zu erzählen. Es geht lediglich darum, nicht immer perfekt sein zu müssen.
Für mich ist das eine Frage der Unternehmenskultur und darum wird dieses ganze Thema in meinem Framework, was Ihr inzwischen kennt, in den Bereich Kultur eingeordnet. Ich finde es super wichtig, dass man die Balance findet zwischen Fehler machen und damit auch professionell und emphatisch umgehen. Manchmal wird mir das Thema in der Kommunikation schon echt über strapaziert. Wie immer scheint es die Extreme zu geben: Die Firmen, die alles perfekt haben wollen und die, die ihre Fehler dermaßen zelebrieren, dass ich das auch schon nicht mehr so ganz nachvollziehen kann. Was meint Ihr dazu?
#achtzigprozent #fehlermachenschön. #schönfehlermachen
Wer mit mir über das Thema schreiben möchte, kann gerne s.busshart@sbcdigital.de nehmen oder mich auf allen möglichen Social Media-Kanälen erreichen. Ich freue mich!
P.S. Heute habe ich eine Bitte: Fällt Dir jemand ein, der diesen Blog auch gut finden könnte? Dann freue ich mich, wenn Du dieser Person den Link schickst. Dankeschön!