In den letzten zwei Tagen fand das BarCamp Rhein Main 2019 in den tollen neuen Räumen der Hochschule Fresenius in Wiesbaden statt. Wie immer war alles super organisiert und ein ganzer Blumenstrauß von verschiedenen Themen erwartete die Teilnehmer.

Wir haben viel gelacht, vor allem über „Die Sache mit den Löffeln“ – aber das kann man nicht erklären. Das muss man einfach erlebt haben! So lustig!

 

Day 1 – wuselig, inspirierend und aufregend

Der Samstag war wie immer der vollere Tag von beiden und es gab ein riesiges Line-up von Experten, Begeisterten und Überzeugungstätern, die ihre Themen vorgestellt haben. Tom hat kompetent und charmant die Einführung gemacht und eine fantastische Session über Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehalten.

Jedes Barcamp ist ja ein bisschen anders. Dieses hier empfinde ich  immer als sehr vielfältig. Tom und sein Team sind ja auch schon alte Hasen. Die Atmosphäre würde ich fast als “freundschaftlich professionell” beschreiben. Man könnte auch sagen, dass es einem Klassentreffen gleicht, da man viele Bekannte trifft. So kommt es zumindest bei mir an. Es gab aber auch viele nette neue Leute. Vielleicht mag mir jemand mal was zu persönlichen Eindrücken schreiben.

 

Nachhaltigkeit, egal wo man hinhört

Nachhaltigkeit war auch hier, wie aktuell überall, ein großes Thema. Aber es wurde nicht zu viel strapaziert und mutierte nicht zum Buzzword Bingo. Vor allem wurde Nachhaltigkeit in Zusammenhängen präsentiert, die ich so vorher noch nicht gehört hatte. Ich war zum Beispiel total entsetzt, dass Kryptowährungen so viel Energie beanspruchen.

Viele solcher Erkenntnisse über den Tag addiert haben allen wahrscheinlich ganz schön zu denken gegeben.

Jeder kann sich bei einer solchen Veranstaltung ja sein Programm selbst kuratieren. Das ist toll, vielfältig und wirklich auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen abstimmbar. Ich bin nur manchmal ein bißchen traurig, dass man sich nicht teilen kann. Es gibt einfach so viele inspirierende Sessions parallel. Wie hat Tom so schön gesagt: “Man kann mit den Füßen bestimmen” und eine Session auch verlassen, wenn es nicht die Richtige ist. Das mache ich auch ganz konsequent. Manchmal reichen auch schon einige Minuten, die inspirierend sind zu einem Thema, was man dann später für sich selbst dann noch einmal googeln kann. Auch ein möglicher Weg Wissen in sich rein zu saugen. Vielleicht habt Ihr meinen Beitrag zu Lebenslangem Lernen oder die Future Skills gelesen, wo es genau darum geht.

 

Individuelles Kuratieren der Inhalte

Vielleicht interessieren Dich meine Erfahrungen an den zwei Tagen: Ich persönlich habe bei Klaus einen ganz tollen Beitrag über Kommunikation gehört, der mich in meinem Fachgebiet weiter bringt. Carsten hat mir eine tolle App gezeigt, die jedes Unternehmen einfach umsetzen  muss, wenn es sich mit CO2-Ausgleich und Nachhaltigkeit profilieren will. Die Kopfstand-Methode von Antonia hat mich begeistert und ich werde diese sofort ausprobieren. Die Session zu Teams von Karl hat mich gleich mal das Aristotle-Projekt googeln lassen, die Komplimente-Session gab Impulse für die Seele  und die Session von Tom zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit hat mich sehr wach gerüttelt.

So hat wohl jeder was anderes angeschaut und andere Eindrücke mitgenommen. Wer mag, kann das gerne mal berichten und hier teilen.

 

Themen, die aktuell bewegen

Ich habe die Inhalte der Sessions von Sonntag hier einfach einmal grob aufgeschrieben, damit du eine Idee davon bekommst, was beim Barcamp Rhein Main dieses Jahr so passiert ist. Vielleicht macht Dir das Lust auf nächstes Jahr.

Vielfältige Themen von “Komplimente machen”, über Geld sparen beim Bahnfahren, Probleme lösen mit der Kopfstandmethode, fakenews im Web erkennen, Was sind Teams?, Leben in Gemeinschaft, „Innovation, Agilität und der ganze Bullshit“, gebrauchte Hardware, Spiele-App mit Clark, “Social Media Sprechstunde für Kanalarbeiter”, Meisenknödel im Hirn…so klingen die Themen bei der Vorstellungsrunde der Sessions durch den großen Hörsaal der Hochschule.

Was tun Zentralbanken? Procrastination: Absage an die Aufschieberitis, false friends, Medienrecht, Meetings innovativer machen, Grundlagen von Kommunikation, Computerspiel Factorio, Stolpersteine putzen, Meinungsfreiheit heute, Programmieren für alle, Foodtrends, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, Alleinsein, IT-Sicherheit, Bargeld abschaffen, richtiges Streiten mit Lego, WOL, Nachhaltigkeit nervt, Gewicht verlieren ohne Last, mit dem Rad durch Russland, Komplimente, Toolbeschreibung Notion, usw…

Eine ganz schöne Bandbreite, oder? Und es gab noch viel viel mehr davon. Für die, die dies lesen und auch da waren: Ihr könnt gerne für Euch spannende Dinge ergänzen. Ich freue mich über jegliche Erfahrungen von Euch bei dieser UNKonferenz.

 

Räume materialisieren Culture Change

Meine eigene Session war am Samstagmorgen dran und hat mir super viel Spaß gemacht. Ich habe natürlich wieder über mein Herzensthema Räume referiert. Diesmal habe ich die Überschrift „Räume materialisieren Unternehmenskultur“ gewählt. Ich habe mit Hilfe von schönen Bildern und ein paar Schlagworten darüber gesprochen, wie wichtig das physische Umfeld für unser Wohlfühlen ist. Und damit sind Räume in der Konsequenz auch für unsere Effizienz verantwortlich.

Natürlich mußte ich über innere und äußere Räume sprechen. Es kam gleich der Wunsch, über die inneren Räume mehr zu hören. Das hat mich sehr gefreut. Es ist weiterhin wirklich feststellbar, dass es Menschen beschäftigt, wie es den anderen geht. Und wie es einem selbst geht. Aber es wird totgeschwiegen – einfach unfaßbar. Darüber zu wissen und zu sprechen ist aber wirklich wichtig für die Motivation aber auch für die Gesundheit von Mitarbeitern.

Leider wird in Deutschland Gefühl im Geschäftsleben immer noch als Tabuthema gesehen. Man spricht über ein gebrochenes Bein aber nicht über ein Burnout. Das scheint vielen Menschen immer befremdlicher zu sein. Die Hoffnung ist also, dass sich die Dinge ändern. Ein großes Thema, auf das ich an anderer Stelle noch einmal eingehen werde. Sicherlich kann man damit einen großen eigenen Blogbeitrag füllen.

Ich habe natürlich über Multispace und meine Begeisterung für die Fraunhofer Studien gesprochen. Dann habe ich noch was zu einigen Trends berichtet. Weitere Inhalte, die ich kurz vorgestellt habe:  Wie Raumplanungen von Innenarchitekten heute von laut nach leise umgesetzt werden, von We-Zone zu I-Zone, von Kunden- zu Mitarbeiterbereichen. Und dann wollte ich eigentlich zu meinen großen Trend- und Lieblingsthemen Agilität und Outdoor kommen.

 

Alles steht und fällt mit den Menschen

Man muss vorwegschicken, dass die Menschen, die in der Session dabei sein konnten, klasse waren. Ich würde mein Publikum als sehr heterogene und sehr diskussionsfreudige Gruppe bezeichnen, stimmt´s? Es kam also, wie es kommen mußte: Eine mega spannenden Diskussionen entbrannte und ich hatte natürlich nichts dagegen. Für meine Buch zu diesem Thema suche ich ohnehin ständigen Input von Nutzern und aus dem wirklichen Markt und von den echten Menschen, die die Räume nutzen.

Wir haben darüber philosophiert, dass man sich ständig wandeln muss. Wir hatten aber auch spannende Einwände von Menschen, die klargemacht haben, dass sie ihre Ruhe brauchen, dass sie immer noch Akten und auch Strukturen benötigen. Damit habe ich ja keine Probleme, wenn es auch nicht dem derzeitigen Trend im Räumeumfeld entspricht.

Meine Lieblingsphilosophie: Gib jedem, was er braucht. Ich finde der Trend zur Individualisierung der Gesellschaft muss sich auch hier auswirken dürfen und das tut er auch. Nun ja, wir haben jedenfalls wahnsinnig gut diskutiert, viele Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht, was richtig Spaß gemacht hat. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal Bedanken, dass Ihr so super mitgemacht habt! Vielleicht mag mir ja auch mal jemand einen Kommentar hinterlassen…

 

See you next Year

Am Sonntagnachmittag ging das Barcamp ganz gemütlich zu Ende und ich kann nur jedem empfehlen bei so etwas mitzumachen. Ich finde die Mischung von:  Sich selbst einzubringen, am Wissen anderer zu partizipieren, zu Netzwerken und einfach nett zusammen zu sitzen und zu plaudern, wunderbar.

Ein großes Kompliment noch mal an das Team des Barcamps. Es hat super Spaß gemacht und ich freue mich schon wieder auf nächstes Jahr! 

P.S. Mich würde es außerdem glücklich machen, wenn Du mir Deine Meinung, Deine Erfahrungen zu diesem Thema und gerne auch andere Kommentare schreibst unter: s.busshart@sbcdigital.de.

P.P.S. Teile doch bitte den Artikel, wenn er Dir gefallen hat! Dankeschön!

P.P.P.S. Je später das Barcamp, desto lustiger die Gäste…..hi Darren!