Nun  habe ich schon dreimal Anlauf genommen, um über das Thema „4-Tage-Woche“ zu schreiben. Im wunderbaren Feld von New Work scheint sie aktuell wieder mehr diskutiert zu werden. Und das freut mich sehr.

New Work definiert Prof. Bergmann folgendermaßen: Das zu tun, was wir WIRKLICH WIRKLICH will. Ich finde, den Zeitfaktor kann man in diese Interpretation von GUTER NEUER ARBEIT einfließen lassen. Schließlich stellt sie für viele Menschen einen wichtigen Faktor im Hinblick auf Wohlfühlen dar.

Wer meine Artikel liest, weiß, dass ich die Ansicht von Professor Bergmann gerne erweitern würde durch WANN und WO du wirklich wirklich willst. Jeder arbeitet an verschieden Orten am besten. Die Einen sind eher „frühe Vögel“ und arbeiten gerne morgens und andere Menschen sind die sogenannten „Nachteulen“, die abends zur Hochform auflaufen.

In der Interpretation von New Work heißt es ja eigentlich, dass wir ein verändertes oder besseres oder neues Arbeiten anstreben. Dazu muss man vielleicht auch einfach einmal mit Zeit und Raum experimentieren.

Glückliche Mitarbeiter und effiziente Unternehmen

In vielen Medien läuft die Debatte zu einer möglichen 4-Tage-Woche zur Zeit auf Hochtouren. Warum ist es gerade jetzt so spannend? Für mich zeigt Corona sehr viel Katalysatorfunktion. Zum Beispiel im Bezug auf digitale Transformation. Und die ist nun mal die Basis von New Work. Mein Herzensthema Räume macht ganz klar, dass sich etwas ändern muss. 

Durch Corona hat sich Vieles beschleunigt. In den Firmen, wie auch für den Menschen selbst. In den Räumen nach innen und den Räumen nach außen. Warum also gerade jetzt die Diskussion um die Vier-Tage-Woche? Ganz klar: Produktivität soll wieder nach oben gehen, damit es der Wirtschaft besser geht. Aber wir wollen die Menschen auch wieder ins Office zurückholen, und das ist natürlich im Moment nicht so leicht. Kampagnen zu „Back to Office“ versuchen diesem Problem Abhilfe zu schaffen. Schließlich hängen Knowhow-Transfer und Innovationsgeschwindigkeit sehr stark daran, dass sich Menschen physisch treffen. Aber Mitarbeiter haben Angst vor Ansteckung und möchten die weiten Wege ins Büro nicht mehr in Kauf nehmen, wo das Home-Office doch so gut funktioniert.

Also wäre doch die 4-Tage-Woche ein prima „Zückerli“, um Büros und die Unternehmen, die daran hängen, wieder attraktiver zu machen.  Nur noch 4 Tage arbeiten und vielleicht dann nicht einmal jeden Tag physisch im Office sein müssen. Das könnte helfen. Dies würde den Menschen selbst noch mehr in den Mittelpunkt stellen. Es würde ihm ermöglichen, fokussierten zu arbeiten. Australische Forscher haben festgestellt, dass Menschen in der 4-Tage-Woche wesentlich weniger gestresst sind und dies zu besseren Arbeitsergebnissen führt.

Die 4-Tage-Woche als Lösung für mehr Produktivität?

Wie kann das also funktionieren? Ich bin ein großer Japanfan. Microsoft, der Tech-Gigant hat die 4-Tage-Woche in Japan ausprobiert. Man hat dort festgestellt, dass die Belegschaft um 40 % produktiver arbeiten konnte als bei klassischen Arbeitszeitmodellen. Das ist ein tolles Beispiel, aber meiner Meinung nach wird es sehr unterschiedliche Erfolge mit diesem Modell geben. Der Technologiebereich eignet sich sehr gut aber sicherlich nicht jedes Team kann 4 Tage arbeiten statt 5.

Sicherlich kommt es darauf an, über welche Branchen wir sprechen. Die 4-Tage-Woche ist per se nicht für jeden Wirtschaftszweig möglich. Zeitkritische Arbeiten oder gar die Pflege für Menschen, kann sicherlich in einem solchen Modell nur schwer Anwendung finden. Dennoch glaube ich, dass es ganz viele Anwendungsfälle gibt, die sehr erfolgreich funktionieren würden. Aus meiner Erfahrung stehen vor allem klassische Bürojobs hier zu Disposition. Immer mehr Firmen testen daher zur Zeit und hoffen, dass die Belegschaft in vier Tagen produktiver arbeitet, mehr arbeitet und vor allem schneller arbeitet. 

Experimentieren geht über ewiges Diskutieren

Wie kann ein Tag weniger Arbeit pro Woche also funktionieren? Die Hoffnung ist, dass die Produktivität nach oben geht. Studien zeigen, dass Mitarbeiter weniger krank sind, wenn sie nur vier Tage arbeiten. Weiterhin sind sie wesentlich motivierter. Das sorgt auch dafür, dass die Fehlerquote nach unten geht, weil sie einfach konzentrierter arbeiten können. Ein Riesenargument ist natürlich der War für Talents. Es gelingt viel besser, Talenten zu finden und hoch qualifizierte Mitarbeiter zu halten, wenn ein so modernes New Work-Konzept angeboten wird.

Ich möchte an dieser Stelle noch konkreter werden: Ich glaube persönlich, dass viele traditionelle Unternehmen die 4-Tage-Woche erfolgreich für sich nutzen könnten. Wenn sie nicht per se gegen moderne New Work -Modelle wären. Gerade in solchen Firmen wird aus meiner Erfahrung viel zu viel Zeit verschwendet. Oft ist die Ineffizienz überall spürbar. Schaut man sich zum Beispiel die Meetingkultur an: Hier sitzen Mitarbeiter viel zu oft, viel zu lange und in viel zu großen Meetings. Das alleine kostet Zeit und Geld. Alleine, wenn wir mit einer Agenda in solche Meetings hinein und mit einem Arbeitsergebnis aus solchen Meetings hinaus gehen würden, könnte man viele wertvolle Stunden sparen. Auch Telefonseminare, die dafür sorgen dass Mitarbeiter nicht wahnsinnig viel Zeit mit wenig zielführenden Gesprächen verschwenden, wie für endlosen Small talk zu Corona würden weiterhelfen. Mehr Gas zu geben bei der Digitalisierung von Prozessen steht ebenfalls ganz oben auf der List der Dinge, die eine 4-Tage-Woche erfolgreich machen. In vielen Firmen wird der Produktivitätsfaktor maßlos unterschätzt, da man es nicht anders kennt.

Neue Arbeitszeitmodelle und die dazu passenden Räume

Aktuell stelle ich fest, dass die Unternehmen ihre Büros attraktiver machen, damit die Mitarbeiter wieder zurück ins Office kommen. So werden die Zeiten, die man dort verbringt intensiver und hoffentlich auch besser unterstützt durch den Raum an sich. Ein wirklicher Trend hin zu flexiblen oder gar agilen Räumen setzt sich immer mehr durch. Dies führt dazu, dass sich die Individualität der Mitarbeiter, genauso wie die Anforderungen an die aktuellen Aufgaben, perfekt umsetzen lassen.

Schönheit und der unterstützende Charakter sind immer wichtigere Kriterien für das New Work-Office der Zukunft. Räumlich geht es um die gleichen Ziele, um die es zeitlich auch mit der 4-Tage-Woche geht. Man möchte die Produktivität erhören und gleichzeitig zufriedener Mitarbeiter schaffen. Probieren wir es aus!

 

#Change #NewWork #WandelEtablieren

 

Ein tolles Thema, über das ich gerne mit Dir sprechen würde. Hast Du Lust? Dann melde Dich.

Und vor allem: bleib gesund!

Deine

Susanne

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